Lohnt sich eine PV-Anlage trotz sinkender Einspeisevergütung auch 2026?
Die Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt seit Jahren immer weiter. Lohnt sich die Investition in PV dann überhaupt noch? Ja. Denn der wahre wirtschaftliche Vorteil einer Photovoltaikanlage entsteht längst nicht mehr durch den Verkauf von Solarstrom, sondern durch das, was im eigenen Haushalt bleibt. Während die Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde derweil bei knapp acht Cent liegt und halbjährlich sinkt, kostet Strom aus dem Netz weiterhin um die 40 Cent. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart also rund 32 Cent mehr ein, als würde man sie einspeisen – und genau das macht PV-Anlagen auch zukünftig wirtschaftlich attraktiv.
Wichtig zu wissen: Die Absenkung der Einspeisevergütung betrifft nur neue Anlagen. Für bestehende Anlagen gilt: Ab dem Tag der Inbetriebnahme ist die Vergütung für 20 Jahre garantiert und bleibt unverändert.
Der zweite wichtige Punkt: Die Preise für PV-Anlagen sind in den vergangenen Jahren weiter gefallen, während der technische Standard gestiegen ist. Eine typische 10-kWp-Anlage mit Speicher erzeugt jährlich rund 10.000 Kilowattstunden und deckt – je nach Verbrauchsprofil – bis zu 70 Prozent des Strombedarfs im Haushalt. Die Kombination aus günstigerer Anschaffung, stabil hohen Strompreisen und einem hohen Eigenverbrauch sorgt also dafür, dass sich die Investition schneller rechnet als vielfach erwartet.
PV-Praxisbeispiel: 6-kWp-Anlage mit Speicher im Einfamilienhaus
Ein typischer vierköpfiger Haushalt mit 4.000 kWh Jahresverbrauch entscheidet sich für eine 6-kWp-Anlage inklusive Speicher. Die Anlage erzeugt im Jahr rund 6.000 kWh. Durch den Speicher und intelligente Steuerung werden etwa 60 % davon selbst genutzt, der Rest geht als Überschuss ins Netz.
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Jahresstromverbrauch Haushalt: 4.000 kWh
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PV-Leistung: 6 kWp
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PV-Erzeugung (realistisch): 6.000 kWh/Jahr
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Eigenverbrauchsanteil: 60 %
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Einspeisevergütung bis Januar 2026: ca. 0,079 €/kWh (bis 10 kWp bei Teileinspeisung)
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Strompreis im Haushalt: ca. 0,38 €/kWh
Die Verteilung sieht so aus:
Eigenverbrauch und Einspeisung von Solarstrom
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Eigenverbrauch:
0,60 × 6.000 = 3.600 kWh -
Einspeisung:
6.000 − 3.600 = 2.400 kWh -
Netzbezug des Haushalts:
4.000 − 3.600 = 400 kWh
Damit deckt der Haushalt einen großen Teil seines Stromverbrauchs selbst und senkt so die Stromrechnung enorm. Der Rest wird eingespeist.
Jährliche Stromkosten vor und nach der PV-Anlage
Ohne PV-Anlage
4.000 × 0,38 = 1.520 € pro Jahr
Mit PV-Anlage
Strombezug aus dem Netz:
400 × 0,38 = 152 €
Einspeisevergütung:
2.400 × 0,079 = 189,60 €
Netto-Stromkosten:
152 − 189,60 = −37,60 €
Es entsteht in diesem Beispiel also ein Überschuss von rund 38 € pro Jahr.
Während der Haushalt zuvor mehr als 1.500 Euro jährlich für Strom ausgeben musste, rentiert sich die PV-Anlage hier direkt.
Setzt man diese Ersparnis in Relation zu den Investitionskosten, lässt sich die Amortisationszeit leicht berechnen. Meist liegt sie bei acht bis zwölf Jahren. Danach produziert die Anlage praktisch kostenlosen Strom und erwirtschaftet über die restliche Lebensdauer von 25 Jahren einen deutlichen positiven Ertrag.
Warum die sinkende Einspeisevergütung kaum ins Gewicht fällt
Die Einspeisevergütung für neue PV-Anlagen sinkt. Doch das hat wenig Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit, da der viel größere Hebel im Eigenverbrauch liegt. Ob eine eingespeiste Kilowattstunde nun 7,94 oder 7,86 Cent bringt, verändert das Gesamtergebnis kaum. Viel gewichtiger ist die Differenz zwischen Einspeisevergütung und Netzstrompreis – und die ist weiterhin enorm. Solange der Strom aus dem Netz also deutlich teurer ist als der selbst erzeugte Solarstrom, bleibt die eigene Dachfläche ein finanziell hochattraktives „Kraftwerk“.
Fazit: PV lohnt sich auch 2026
Ja, eine PV-Anlage lohnt sich auch 2026 eindeutig – besonders, wenn der Eigenverbrauch hoch ist und ein Speicher genutzt wird. Besonders lukrativ wird es, wenn auch eine Wärmepumpe und ein E-Auto in die Berechnung mit einfließen. Die Kombination aus günstigerer Technik, hohen Strompreisen und klaren Einsparpotenzialen sorgt dafür, dass sich die Investition schnell rechnet und langfristig ein Plusgeschäft bleibt. Wer heute baut, profitiert nicht nur ökologisch, sondern vor allem wirtschaftlich – trotz sinkender Einspeisevergütung.
Als Experten für erneuerbare Energien beraten wir Sie bei iQma gerne und sehen gemeinsam, wie Sie Ihren Solarstrom am effizientesten nutzen können. Wir übernehmen nicht nur die Planung, sondern auch die komplette Umsetzung Ihrer Photovoltaik-Anlage, damit Sie langfristig profitieren.